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Yalla

Zur Geschichte von "Yalla"

2008 haben SOMM-Mitarbeiterinnen im Erfahrungsaustausch mit Herrn Graf, Leiter vom AMS-Graz, gemeinsam den Bedarf nach einer Untersützung für kopftuchtragende Frauen beim Zugang zum Arbeitsmarkt festgestellt. Herr Graf befürwortete dahingehend ein Engagement von SOMM und erklärte, dass er sehr froh über ein Projekt sein, weil beim AMS-Graz kopftuchtragende Frauen als schwer vermittelbar gelten. Daraufhin konzipierten wir das Projekt Yalla, das von der Förderabteilung des AMS Steiermark befürwortet wurde. Zwei Wochen vor geplanten Projektbeginn am 1. Oktober 2008 erhielten wir eine Absage durch Herrn Snobe, Leiter des AMS Steiermark, mit den knappen Worten: "Keine weiteren neuen Strukturen". Auch ein Gespräch mit ihm, bei dem mehrere kopftuchtragende Frauen ihm von Vorurteilen und Schwierigkeiten im Zugang zum Arbeitsmarkt berichteten, bewirkten keinen Sinneswandel bei Herrn Snobe.

So seien dennoch Projektidee, Projektziele und bereits getane Arbeit dokumentiert.

Ehrenamtlich haben wir dennoch immer wieder Frauen bei der Arbeitssuche geholfen - siehe dazu das good-practise-Beispiel - oder sie bei Diskriminierungen am Arbeitsmarkt unterstützt. Dazu finden Sie Beispiele auf unserer Homepage.

 

WARUM Yalla?

Hier geht's zur Powerpoint Warum Yalla?

Migrantinnen und Musliminnen, Frauen und Mädchen, sind in ihren Zugangsmöglichkeiten zum Arbeitsmarkt benachteiligt. Sie bringen viele formelle und informelle Qualifikationen mit, sind hochmotiviert, scheitern aber an zahlreichen Hürden. Migrantinnen und Musliminnen mit Kopftuch sind einerseits von massiver Exklusion vom Arbeitsmarkt, andererseits von Diskriminierung und willkürlicher Ausbeutung ihrer Arbeitskraft im Arbeitsprozess betroffen

Als Selbstorganisation sind wir mit den konkreten Problemen betroffener Frauen bei Arbeitssuche und im Arbeitsprozess massiv konfrontiert. Es ist wichtig, dass sich in der Frauenförderung die Erkenntnis durchsetzt, dass es eine Gruppe von Frauen in unserer Gesellschaft gibt, die entweder aus dem Arbeitsmarkt ausgeschlossen bleibt oder - wenn eingebunden, Gefahr läuft Opfer profitsüchtiger Geschäftsinteressen zu werden, weil sie über ihre Möglichkeiten und Rechte nicht oder sehr ungenügend Bescheid weiß.

An das Problem der Dequalifikation, das aus der Nicht-Anerkennung der Kompetenzen und Ausbildungen von Migrantinnen resultiert, schließen sich für Musliminnen weitere Ausschlussgründe an, an vorderer Stelle jenes der Erkennbarkeit als muslimische Frau. Schon beim Vorstellungsgespräch wird vielen dieser Frauen mehr oder weniger klargemacht, dass sie mit dem Kopftuch keine Chance auf Anstellung hätten. Das betrifft alle Berufssparten, von der Reinigungskraft bis hin zur Akademikerin.

Allgemein:

Wir als Selbstorganisation können in und mit der Zielgruppe Migrantinnen und Musliminnen die besten Möglichkeiten finden, vielfältige Kompetenzen und kulturelles Know-how als Mehrwert für ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen erkennbar zu machen, zugleich Schwierigkeiten und Hemmschwellen auf beiden Seiten abzubauen, um so das Recht auf gleichberechtigten Zugang zum Arbeitsmarkt für Migrantinnen und Musliminnen durchzusetzen und die Verwirklichung eines multikulturellen Arbeitsmarktes - als Spiegel unserer Gesellschaft - praktisch umzusetzen.

 

Konkret:

Nachhaltige Eingliederung von arbeitssuchenden Migrantinnen und Musliminnen in den Arbeitsmarkt, d.h. Arbeitsaufnahme und Arbeitsbegleitung

Forcierung der Umsetzung von Diversity Management in Betrieben