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IQRA 2010-12

Von September 2010 bis Juni 2011 hatten wir zwei Kurse auf zwei Niveaustufen und 2011/2012 drei Kurse (gesamt 35 Basisbildungsplätze) auf drei Niveaustufen durchgeführt. Alle Kurse wurden von Migrantinnen als Trainerinnen geleitet.

Hier weiter Einblicke:


IQRA Kreativmodul Töpferinnenwerkstatt

Im Rahmen unseres Basisbildungskurses IQRA wurde der sinnvolle Einsatz von handwerklicher Tätigkeit für den Spracherwerb als innovatives Element erprobt. In der Töpferinnenwerkstatt haben wir neue Methoden für das Lernen ausprobiert und Gelegenheit gegeben, Kreativität auszuprobieren. Dabei finden die TeilnehmerInnen heraus, welche künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten sie haben. Besonders wenn die Teilnehmerinnen Schreiben oder Lesen lernen wollen, gibt ihnen das gute Gelingen beim Töpfern mehr Selbstbewusstsein und mehr Mut, um Neues auszuprobieren und zu lernen.

Die Konzentration, die sich während der Arbeit mit dem Ton entwickelt, wirkt entspannend und einige TeilnehmerInnen erfahren vielleicht zum ersten Mal, dass Lernen Freude machen kann - was für manche Migrantinnen, die viel Unangenehmes erlebt haben, auch eine Notwendigkeit ist. Die Arbeit in der Gruppe erhöht zudem das Gefühl der Zugehörigkeit und die Teilnehmerinnen können einander besser kennenlernen.

Ziel:

Die Sprache an Hand der Arbeit des Töpferns zu lernen und dabei Gelegenheit zu haben mit einander zu kommunizieren.

Inhalt:

Ein Thema wird für das Töpfern ausgesucht. Da wir in der Woche das Thema ”Heimat und Migration” in unserem Kurs diskutiert hatten, war es interessant, das Thema auch beim Töpfern zu bearbeiten. (...)

Vollständige Modulbeschreibung zum Download: IQRA Kreativmodul TöpferInnenwerkstatt (PDF)



IQRA Empowerment-Workshops


In diesen anti-diskriminatorischen Workshops wurden Problematiken aus den Beratungen bzw. der Bedarfserhebung unserer Selbstorganisation aufgegriffen und bearbeitet.

Beispiele hier für waren Kündigungen bzw. Nicht-Erhalt eines Arbeitsplatzes wegen des Kopftuches, Konflikte mit Nachbarn, Übergehen von Bedürfnissen im Krankenhaus, Schwierigkeiten mit VermieterInnen, Konflikte mit LehrerInnen aufgrund von Missverständnissen, direkter oder indirekter Diskriminierung. Weiters wurden Themen wie Ehe, Romantik, Konflikte und Scheidung in Form von Workshops behandelt. Außerdem organisierten wir eine Workshopreihe zur Thematik "Kopftuch in der Arbeitswelt und Diskriminierung" (siehe dazu auch unter Arbeitsbegleitung).


Workshop "Frauenpower: Fatima hat ihren Weg gefunden"

Eingeladen war Frau Fatima Uzun (Gerrit Kölbl), sie ist seit dem Alter von 12 Monaten – wegen eines ärztlichen Behandlungsfehlers -  halbseitig gelähmt.

Fatima erzählte über ihr Leben: Sie hat eine Lehre mit Berufsabschluss gemacht, hat gearbeitet, ein Kind bekommen und aufgezogen, eine Familie gegründet.

Was so ganz „normal“ klingt, war für Fatima etwas Besonderes. Wegen ihrer Behinderung wurde sie oft behindert. Vieles, was für Andere selbstverständlich ist, musste sie sich erkämpfen. Und Fatima, die zum Islam konvertiert ist, kämpfte nicht nur für sich: Vielen, vielen Menschen, insbesondere MigrantInnen hilft sie; - fährt zu Behörden und Ämtern, redet, übersetzt, überzeugt und vor allem: hat nicht locker gelassen.

Das Beispiel von Fatima war für alle TeilnehmerInnen beeindruckend. Sie hat nie eine Opfer-Rolle akzeptiert, sondern entgegen aller Widerstände mit sehr viel Zivilcourage ihre Lebensauffassung durchgesetzt.

Für die teilnehmenden Migrantinnen war verwunderlich, dass das Faktum „Behinderung“ in Österreich gesellschaftlich derartig negativ gewertet wird. Eine türkische Migrantin berichtete vom Umgang mit Behinderung in ihrem Herkunftsland: Es sei anders, die Leute akzeptieren nicht nur, sondern respektieren solche Menschen.

Eine Migrantin meinte zu Fatima gerichtet: „Ich glaube, solche Menschen wie du sind gut für uns.“


In den Workshops wurde mit der Praxisorientierten Empowermentstrategie gearbeitet. Ziel davon war stets, die Handlungskompetenzen der Frauen zu erweitern, um so Selbstvertrauen zu fördern und zu stärken. Kenntnisse zur Lösungsfindung und Vermittlung wurden in der Gruppe gemeinsam mit einer Leitung anhand konkreter Beispiele erarbeitet.  Direkte und aktive Partizipation wurde gefördert und großer Wert auf Eigeninitiative gelegt.

Der Wissenstransfer in den Workshops erfolgte weitgehend durch die betroffenen Frauen selbst. Ihre Vorbildwirkung stärkte das Vertrauen in selbstbestimmte Möglichkeiten zur Konfliktbearbeitung, seien sie individuell oder in Formen weiblicher Selbstorganisation.

 

Das Projekt  IQRA:Identität -Qualifikation-Recht-Arbeit" wurde unterstützt von der Landesrätin für Jugend, Frauen, Familie und Bildung Dr.in Bettina Vollath

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


gefördert von: