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Iqra 2012/2013

KLIBA – Austauschwochen

 

Im Rahmen der KLIBA-Austauschwochen hat SOMM zwei Projekte zu den Themen „Gesundheit“ und „Gleichbehandlung, Antidiskriminierung sowie politische Basisbildung“ durchgeführt. Gemeinsam mit den Kursteilnehmerinnen der Vereine ISOP und DANAIDA haben wir zielgruppenadäquate Module umgesetzt:

  • Erste Hilfe Kurs mit Frau Selma Husak

Grundlagen der Ersten Hilfe für Säuglinge und Kinder sind gemeinsam mit den Teilnehmerinnen in zwei Gruppen erarbeitet und praktisch geübt worden. Dazu liehen wir eine Puppe vom Roten Kreuz, damit jede praktisch die Übungen durchführen konnte. Diese praxisnahe Gestaltung erleichterte auch den Erwerb des grundlegenden deutschen Wortschatzes für die Erste Hilfe. Eigens entwickelte Übungsblätter mit notwendigen Informationen wurden am nächsten Tag von den SOMM-Trainerinnen in den Kurs einbezogen.

 


  • Frauengesundheit mit Frau Dr.in Basira Abdallah

In einem mediengestützen Vortrag zur Frauengesundheit sind die Teilnehmerinnen über fachärztliche Kontrolluntersuchungen, Verhütungsmethoden und Frauenheilkunde informiert worden. Die Teilnehmerinnen nutzten die Gelegenheit, einer Frauenärztin - selbst Migrantin - mit Unterstützung unserer muttersprachlichen Assistentinnen zahlreiche ihnen wichtige Fragen zu stellen.

 


  • Sprachübung Arztbesuch und Terminvereinbarung mit SOMM- Trainerinnen Noha Moustafa und Medina Velic.

Terminvereinbarungen im Gesundheitsbereich und die sprachlichen Herausforderungen einer gesundheitlichen Untersuchung waren Thema dieser Sprachübung mit den SOMM-Trainerinnen. Die Teilnehmerinnen berichteten nach diesem Modul, dass sie sich im sprachlichen Umgang sicherer fühlten und zuversichtlich an die nächsten Terminvereinbarungen herangehen würden.

 


  • Zielgruppengerechte Aufarbeitung der Themen Gleichbehandlung, Antiskriminierung und Politische Basisbildung mit SOMM-Trainerin Dr.in Solale Habibi Amin.

An einem Tag bildeten die Teilnehmerinnen zwei fiktive Parteien, deren Namen, Forderungen, Vorsitzende undWahlreden sie selbst entwickelten. Die Parteien warben um Stimmen und stellten sich einer demokratischen Wahl. In den anderen Einheiten entwickelten die Teilnehmerinnen gemeinsam mit der Trainerin Strategien gegen Diskriminierung, die sie in Rollenspielen praktisch erprobten. Bei beiden Projekten brachten sich die Teilnehmerinnen von SOMM, Danaida und ISOP sehr aktiv ein und diskutierten intensiv.

Als Ergänzung konnten SOMM-Kursteilnehmerinnen an den eigenes vorbereiteten PC- bzw. Tablet-Übungen bei DANAIDA teilnehmen; vor allem das Arbeiten an den Tablets war für alle interessant und anregend.

 


SOMM – KREATIVWERKSTATT

IQRA 1:

Mit der Fotografin Maryam Mohamadi haben die Kursteilnehmerinnen ihr persönliches Wörterbuch gestaltet. Jede von ihnen bekam einen eigenen Fotoapparat und fotografierte Gegenstände und Personen aus ihrer vertrauten Umgebung. Jedem Buchstaben aus dem deutschen Alphabet ist ein passendes Bild mit dem entsprechenden Anfangsbuchstaben zugeordnet worden. Die vertrauten Inhalte sollen das Erlernen der Buchstaben und in weiterer Folge der Sprache erleichtern. Alle Bilder sind im Kurs gemeinsam angeschaut und besprochen worden. Jede Teilnehmerin hat anschließend so ihr persönliches Wörterbuch bekommen, das als Unterrichtsunterlage im Kurs benutzt wird.

 

IQRA 2:

Mit den Kursteilnehmerinnen gingen wir in der Projektwoche zu einer Keramik-Werkstatt und haben in drei Terminen Töpfern gelernt. Die Teilnehmerinnen bearbeiteten den Lehm zum Thema „Heimat“ künstlerisch und gestalteten Gegenstände. Die Kursteilnehmerinnen fanden das Töpfern sehr interessant, obwohl keine von ihnen Erfahrungen mit diesem Handwerk hatte. Sie genossen es, ein Handwerk lernen zu können und ihre Gefühle ohne viel Sprache, sondern gestalterisch ausdrücken zu können. Das Ergebnis waren schöne Kunstwerke, die anschließend im Kurs vorgestellt und gemeinsam besprochen wurden.

IQRA 3:

Im Rahmen eines Malworkshop haben die Kursteilnehmerinnen zu den Themen „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ mit Acrylfarben und Kohlestiften auf Leinwänden gemalt. Jede Kursteilnehmerin bekam drei Leinwände und konnte ein beliebiges Motiv malerisch gestalten. Die erste Übung bestand darin, die Ideen zu den drei Themen schriftlich festzuhalten und dann malerisch zu interpretieren. Zum Thema Vergangenheit schrieben die Kursteilnehmerinnen meistens über ihre Kindheit und Schulerfahrungen in den Heimatländern. Sie erinnerten sich an schöne und angenehme Ereignisse, die sie besonders geprägt hatten. Die Texte und malerische Interpretationen zu „Gegenwart“ behandelten das Leben der Kursteilnehmerinnen in Österreich. Sie schrieben über Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt, über den Wunsch die deutsche Sprache besserzu lernen und die Herausforderungen im Alltag. Im dritten Teil schrieben sie über ihre Wünsche und Visionen, die meistens im Bereich der Berufserfahrungen und Arbeitswelt angesiedelt waren. Die Kursteilnehmerinnen schrieben über den Wunsch eine Ausbildung zu machen und sich beruflich zu integrieren. Die Texte und die Werke sind in der Gruppe besprochen und die Texte im Kursraum ausgestellt worden.

 

 

 
"Ich habe mit Sand und Wasser gespielt. Ich habe eine Puppe selbst genäht. In meiner Kindheit war ich sehr zufrieden. Mein Leben in Graz: Keine Sicherheit, Angst, Stress. Die Leute schimpfen über mein Kopftuch. 
Ich vermisse meine Eltern. In Österreich fühle ich mich immer fremd. Mit der Zeit bin ich aber stark geworden. Ich habe die Sprache gelernt und fühle mich jetzt sicher.Ich will eine Ausbildung machen und ich will mehr Sicherheit für meine Kinder."
Karima, 16. Jänner 2013

"Meine Kindheit war sehr schön und ich habe gut gelebt. Ich habe viel gespielt. Ich hatte viele Freundinnen. Ich bin vor 5 Jahren nach Österreich gekommen. In Österreich ist alles schön. Es regnet viel. Ich liebe Österreich. Ich will Kindergärtnerin werden. Ich möchte Deutsch gut lernen und mich weiterbilden. Ich möchte mit meinem Kind lesen."
Gülsüm, 16. Jänner 2013
 

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